Italien

Deutschland > Italien > Deutschland vom 5. August 2016 - 27. August 2016
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Sonntag, 21. August 2016

Endlich am Meer

Um 10 Uhr haben wir unsere Sachen nach einer Nacht wieder gepackt und prompt steht der kleine Wagen des Resorts vor der Tür: In zehn Minuten können wir endlich in “unser” Häuschen. Und das Gepäck nehmen die Jungs auf dem Wagen gleich mit. Der Sonntag lässt sich also schonmal viel besser an, als der Samstag. Ist ja auch nicht schwer. Das Resort hat eine angenehme, sehr entspannte Größe - ein kleiner Pool, viele Pinien, freundliches Personal.

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Wenn man eine Frage hat, kann man sich an der Rezeption erkundigen, zum Beispiel noch eine zweite Pfanne bekommen. Auf dem Gelände gibt es auch ein Restaurant, Halbpension wäre auch möglich gewesen. Aber nachdem wir eine Woche lang mittags und abends Essen gehen mussten, nutzen wir erstmal die Küche und den sehr vollen Kühlschrank. Die Gäste sind fast ausschließlich Italiener, außer ein paar deutschen Familien - die wie wir über Vamos-Reisen (Publikum: linke deutsche Akademikereltern. Es gibt auch Locations mit Poesie-Kursen für die Kleinen) gebucht haben. Nicole wird direkt von einer Blondine abgefangen: Farina arbeitet für Vamos und hätte soooo viele Ausflugsideen im Angebot. Da jagt es der Indivídualtouristin dann doch Schauer über den Rücken. Aber die Tipps für die schönsten Strände sind schon okay. Wir hängen erst am Pool ab, danach Mittagspause. Abends peilen wir den (laut Farina) schönsten der Strände des 13 Kilometer langen Sandstrands an: Chiarone, Ultima Spiagga. Die frisch gerösteten Massen kommen uns um 17 Uhr schon entgegen, entlang der Straße werden die ersten Parkplätze frei. Der Strand selbst: Italienischer Sommerwahnsinn (Ferragosto, übrigens). Wahlweise Stabilimenti (Schirm und zwei Liegen für teuer Geld) oder selbst mitgebrachte Handtücher säumen die Küstenlinie über Kilometer.

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Auch abends noch sehr viele Menschen. Das Wasser ist lau, der Sand schwarz, wir genießen dort die Abendsonne.

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Später besuchen Kilian und Louisa in Begleitung von Nicole den Miniclub: Im Freien werden zwei Stuhlreihen aufgestellt, auf der Bühne drei Animateure: Ein Ronaldo-Verschnitt, mit dem Ausdruck stiller Verzweiflung, der sich nur zu fragen scheint, warum er nicht auf Mama gehört und was Anständiges gelernt hat. Ein sehr entspanntes bebrilltes Mädel. Und der aufgedrehte zaundürre Antonio, der über die Bühne flippt und nur für Sonne-Tanz-Kinder zu leben scheint. Vielleicht sind auch Drogen im Spiel. Auf jeden Fall ein netter Kerl. Kilian kauert sich auf den Stuhl und beobachtet deutsche Teenager, die begeistert mittanzen. Seine gekräuselte Stirn zeigt: Schlimm was Hormone in der Pubertät aus Menschen machen. Louisa ist in Trance, wagt sich aber noch nicht auf die Tanzfläche. Die italienischen Mütter sind textsicher und kennen alle Bewegungen. Kilian stutzt. “Mama, was singen die da?” Ach, Hände hoch, hinter den Kopf und so. “neeeeein. Daaaaas. Das da. Das mit dem "sexy” “. Nunja, es handelt sich fast nur um Paarungstänze. Aber das stört keinen. Nicole erinnert sich mit Schauder an ihre Tanzeinlage neben dem bekifften Gänseblümchen Daisy im Miniclub auf Lanzarote. Ab ins Bett!

Montag, 22. August 2016

Chillen

Chillen am Pool. Chillen am Pool. Chillen am Pool.
Krimi lesen, italienische Cartoons auf TV Boing glotzen. (Danke, Berlusconi! Auch dieser Sender gehört ihm).

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Am späten Nachmittag fahren wir zum Tarotgarten von Niki de Saint-Phalle, der quasi nur ein paar Kilometer die Straße hinunter liegt. Nicole und Gerald waren 2007 schonmal dort, Kilian im zarten Alter von zwei Tagen im Bauch dabei. Die Kinder lieben die knallbunten Skulpturen ebenso, wie ihre Eltern. In den Abendstunden ist dort schon weniger los, aber immernoch genug. Wir bummeln von einem Kunstwerk zum nächsten, bewundern die Spiegelwände in den Wohnräumen, steigen nach oben und nach unten, bestaunen die kunstvollen Mosaike - einfach nur schön, superentspannend, inspirierend.

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Abendessen wieder vor dem Häuschen, Miniclub (diesmal mit den Nachbarskindern Juli und Muriel aus München). Kilian fläzt sich mit einer Tüte Chips in den Stuhl und beobachtet das Spektakel. Lousia tanzt strahlend mit. Als die Kinder im Bett sind, trinken Nicole und Gerald noch lange Wein und beobachten den hauseigenen Gecko bei der Jagd.

Dienstag, 23. August 2016

Schwarzer Sand

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Vom Resort aus fährt ein kostenloser Shuttle zum Strand nach La Torba. Also probieren wir das um 11 Uhr aus. Am Steuer: Antonio. Er liebe es, im Sommer in den Resorts zu arbeiten, im Winter sei er in Österreich Skilehrer, erklärt er strahlend. In so einem Büro, das wäre nichts für ihn. Wir buchen die Rückfahrzeit auf 13 Uhr. Von La Torba aus hat man einen schönen Blick auf den Monte Argentario. Ansonsten: Der normale Küstenwahnsinn, um diese Uhrzeit brennt der schwarze Sand unter den Fußsohlen. Nach zwei Stunden sind wir rettungslos überhitzt und freuen uns auf das Mittagessen im Schatten.

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Den Spätnachmittag verbringen wir am Pool. Kilian hat inzwischen italienische Zwillinge kennengelernt, die ungefähr sein Alter haben müssten und taucht regelmäßig bei den Jungs unter. Kommuniziert werde auf englisch, sagt er. Soso. Die Jungs haben eigene Tablets dabei und man kann gemeinsam zocken. Oder den Helikopter steigen lassen.

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Abends wird das Resorteigene Resort getestet - einmal geteilte Nudeln für die Kinder, Pizza für Gerald, Fisch für Nicole. Eine Flasche lokaler Rotwein, von der Gerald sagt, den Rest können wir dann ja mitnehmen. Um 21 Uhr ist die Flasche leer, einpacken nicht nötig. Leckeres Tröpfchen … Die Minidisco geht diesmal endlos, weil es auch noch Spiele (Reise nach Jerusalem) und Geburtstagsgratulationen für eine Vierjährige gibt. Um 23.30 Uhr fallen Eltern und Kinder ermattet ins Bett.

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Ps: Erst gab es Hoffnung auf ein Abendessen für die Eltern alleine. “Baby-Dinner” extra für die Resortkinder, für Gäste ohne Halbpension aber 15 Euro pro Nase. Es hätte Pizza, Eis, Softdrinks gegeben. Erster Gedanke: Ohjaaaaaa. Zweiter Gedanke: Die Kinder essen kaum Pizza und halten sich dann nur an Eis und Cola … das kann böse enden. Und Lust hatten die zwei eh nicht. Also waren wir zu viert essen. und die Kids meistens rennend im Garten unterwegs.

Mittwoch, 24. August 2016

Kein lauschiges Plätzchen

Vom schweren Erdbeben nördlich von Rom haben wir zum Glück nichts mitbekommen.

Wir wollen auf der Halbinsel Monte Argentario die verschwiegenen Buchten suchen, von der die Vamos-Frau erzählt hat. Durch den Ort San Stefano stehen wir im Stau. Zwei, drei Mal zeigen Wegweiser nach unten zu Buchten, aber die Straßen sind schon so knallvoll geparkt, dass wir weiter fahren. Leider haben wir nur noch eine Flasche Wasser und kaum Proviant dabei, so etwas wie eine lockere Bar kennt der Monte nicht. Ferragosto und zu viele reiche Italiener. Während der Debatte darüber, wer die Nahrungsmittelversorgung verbockt hat, kann die Klimananlage kurzzeitig pausieren … Dann endet die offizielle Straße, ein kleines Sträßlein windet sich weiter. Ein Schild: Strand, Stabilimento, Bar! Die Bucht heißt bezeichnenderweise Mar Morto. Der Weg führt steil herunter, wir biegen um die Ecke - ein Meer von Sonnenschirmen. Eigene und geliehene. Kein schattiges Fleckchen in Sicht. Die Sonne sticht. Die Bucht sieht zwar malerisch ist, ist aber eher eine Art Lagune. Das heißt, wer Schwimmschuhe trägt, geht locker ins Wasser. Die anderen 80 Prozent stehen etwas verkrampft mehr oder weniger Tief im hellblauen Nass, schrammen sich die Füße auf oder rutschen auf den Steinen aus. Die genannte Bar ist gefühlt einen Kilometer weiter oben beim Parkplatz. Entspannung geht anders. Aber immerhin entdecken wir verschiedene Fischarten, Seeschnecken, gut getarnte Taucher und schaffen es ohne Verletzungen wieder ans Ufer.

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Um 14.30 Uhr sind wir am Kiosk, der Betreiber hat einen so dicken Dialekt, dass die Kommunikation nicht die leichteste ist. Fazit: Nur noch eine Sorte Panini übrig. Mit Körnern drauf und Schinken drin. Sonst nichts??? Entnervter Blick das Saisongastronomen: Um die Zeit haben alle schon gegessen …. Wir teilen also zwei Panini durch vier (die Kinder lieben auf einmal Körnerbrot. Die Eltern bekommen dafür noch die dicken Schinkenscheiben zugeschoben) und fahren zurück. Der Monte A. gefällt uns eher mäßig, die Uferlinie ist komplett verbaut und die Bucht - naja.

Wir kaufen nochmal im Coop in Orbetello ein und kochen nach einer Poolrunde daheim. Miniclub ist erstmal gestrichen - Mama kann keine italienischen Kinderlieder mehr hören. Der Protest ist nur kurz, die Mäuse sind einfach müde nach der letzten kurzen Nacht.

Donnerstag, 25. August 2016

Der Geheimtipp von Commissario Coscia

Eine Diskussion am Mittwochabend hat ergeben: Wir versuchen es am Samstag mit knapp 1100 Kilometern am Stück. So schenken wir dem Resort nur eine Nacht - gebucht ist ja bis Sonntag. Das ist jetzt nicht ganz nach Plan, weil Gerald nach dem Unfall kurz vor dem Urlaub auch noch an seinen Leihwagen kommen muss und am montag um 5.30 Uhr wieder nach Bayern fährt. Aber wir wollen Strand und Pool noch nicht verlassen.

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Die Reiseleitung beharrt auf zumindest Kurztripps. Im Toscana-Reiseführer, der zirka 15 Jahre alt ist, wird Capalbio als “nicht vom Tourismus eingenommen” gelobt. Das kleine Örtchen liegt hübsch am Berg, komplette historische Stadtmauer und ist auch bestens erhalten. 2016 ist der Tourismus allerdings komplett angekommen: Ein Ristorante neben dem nächsten, ein Geschäft (das kein Einwohner braucht) neben dem anderen - die einzigen Bewohner scheinen über 80 zu sein und gießen Geranien. Wir steigen auf den Turm, nutzen die Wasserspender und beschließen, dass der Ort zwar schön anzusehen ist, aber irgendwie für uns keine Atmosphäre hat. Mittagessen und Kaffee gibts auf unserer Terrasse, Eis von der Poolbar.

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Als die Mittagshitze hochglüht, suchen wir den Geheimtipp von Commissario Coscia, den wunderbaren sauberen Strand. Also um Ansedonia herum, einen Parkplatz suchen - und tatsächlich: Ein kilometerlanger Pinienwald, die Badegäste bummeln oder radeln. Es gibt 6 Stellen, an denen man zum Strand kommt, wir nehmen gleich die erste. Nicht einsam, aber deutlich entspannter, als die anderen Strände. Lauwarmes Wasser. Es geht gaaaaaanz lange gaaaaanz flach rein. Heller Sand. Sauberes Wasser. Schöner Blick auf Monte Argentario und Ansedonia. Grazie, Commissario!

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Freitag, 26. August 2016

Am letzten Tag zum letzten Strand

Ausschlafen. Pool. Cappuccino an der Bar. Pool.

Mittagessen auf der Terrasse.

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Plan für den restlichen Tag: Packen. Ultima Spiaggia.

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Pizza im Restaurant holen.

Samstag, 27. August 2016

Der Tag danach

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Mmmm… Das goldene M.

Nach 16 Stunden Fahrt gut daheim gelandet.

Und da es endlich wieder funktionierende Datenleitungen gibt, kommen die Bilder morgen nach. Falls das also jemand liest: Bitte noch etwas Geduld…

Gute Nacht!

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