Inzwischen tragen die Berge Schneemützen. Um 10 Uhr verabschieden wir uns von Debora, die uns noch ein kleines, süßes Geschenk überreicht. Um 15 Uhr können wir ins Camogli in die Wohnung. Die Fahrzeit beträgt aber nur 3 Stunden ....
Die Reiseleitung zaubert einen Zwischenstopp aus dem Hut. Casale Monferrato liegt fast direkt neben der Autobahn und ist ein ausgesprochen hübsches kleines Örtchen. Auf der Suche nach einer Mittagsspeise landen wir im Tazzine e Ramine - die Göttin des guten Essens wollte uns offensichtlich für die lausigen Bowls am Abend zuvor entschädigen.
Freundlicher Wirt, der ausführlich erklärt, sehr leckeres Essen. Frische Nudeln und Gnocchi, sagenhafter Pulpo, feiner Nachtisch. Wir bummeln durch die Arkaden, die Läden haben nach 13 Uhr natürlich zu. Aber die Kathedrale von San'Evasio hat zufällig geöffnet. Prachtvoller Bau, den wir zum Glück nicht verpasst haben (okay, das sehen nicht alle in der Reisegruppe so). Danach noch einen Abstecher an den Po und weiter gehts.
Die Küstenregion empfängt uns mit tiefen Wolken. Ehrfürchtig rollen wir über die Brücke im Norden von Genua, die die vor vier Jahren eingestürzte Brücke ersetzt hat. Camogli empfängt uns mit 23 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Ferienwohnung ist großzügig und hübsch, trotzdem vermissen wir das Apartment von Debora.
Vor dem Abendessen gehen wir die 200 Stufen zum Meer und verlieben uns sofort in das Küstenörtchen mit seinen unglaublich hohen Häusern. Dazu hohe Wellen und die Wärme - so schnell ging es von den Bergen ans Meer.
Das Abendessen im Fermento, Tipp von Vermieterin Roberta, ist ungewöhnlich und ausgesprochen lecker. Eine Gruppe junger Köche hat sich zusammengetan und etwas neues zu schaffen, wirklich fein. Nein, das gibt es nicht geschenkt, aber da isst man auch nicht jeden Tag. Danach bummeln wir noch eine Weile durch das Örtchen. Jetzt sind wir gespannt auf die Nacht - denn die Bahnlinie verläuft quasi hinter der Hauswand.
Selbst an einem Reisetag gibt es Bilder, die geteilt werden wollen.
Die Wolken hängen tief, jeden Moment ist mit Regen zu rechnen. Dabei ist es drückend warm. Gerald hat krachendes Kopfweh. Also tut sich an diesem Sonntag nicht viel.
Wir starten um 12 Uhr zum erstaunlich großen lokalen Supermarkt Gulliver und verweilen, bis der Laden um 13 Uhr schließt. Im Einkaufswagen finden sich auch viele Produkte rund um die Pistazie - Kilian und Nicole haben da eine gewisse Abhängigkeit entwickelt.
Gegen 15.30 Uhr gemütlicher Bummel durch den Ort, mit dem ersten Eis in Italien (auch diese Eisdiele schließt übrigens um 18 Uhr abends), illegalen Fotos in der beleuchteten Kirche, wunderschönem Abendlicht am Hafen und einem Besuch in der Foccaceria. Nach einigen Kichererbsenfladen auf die Hand sind wir pappsatt und gegen 19.30 Uhr zurück in der Wohnung.
Selbst mit vielen Wolken ist das Küstenörtchen einfach zauberhaft. Was für ein Glück, bleiben zu dürfen, wenn die Tagestouristen wieder gehen ... ein bisschen wie in Venedig.
Nachdem am Sonntagabend eine ganze Meute Schnaken gejagt werden wollte, haben drei von vier bis 9.30 Uhr geschlafen. Bis die Tagesplanung steht, ist es 11.50. Wir wollen also nach Genua.
Der Zug geht um 12.20 ....also schnell zum Bahnhof. Um 12.13 Uhr stempeln wir die Karten, um 12.15 stellen wir fest, dass wir am falschen Gleis stehen, um 12.20 sitzen wir im Zug und freuen uns über 12 Euro Reisepreis für alle (für Hin- und Rückfahrt!) und einen pünktlichen, sauberen, modernen Regionalexpress. Die Fahrt dauert übrigens zirka 50 Minuten, im Express ginge sie deutlich teurer deutlich schneller.
In Genua flanieren wir erst den Boulevard XX Septembre entlang, eine wahre Prachtstraße. Es gibt eine Augenmaske für die Tochter und zwei T-Shirts mit japanischer Welle für den Sohne, der sonst mangels passender Kleidung bald bauchfrei gehen müsste. An der Piazza de Ferraria biegen wir ab und steuern das Viertel nahe des Doms für das Mittagessen an. Es geht durch sehr enge, dunkle Gässchen, dort gäbe es Essen auf die Hand, Schüler stehen Schlange. Aber wir setzen uns an einen kleinen Platz und speisen lecker und recht günstig.
Danach hat die Cattedrale San Lorenzo wieder geöffnet. Romanisch mit gestreiften Säulen, sehr apart. Die einzige Kirche, die wir in Genua besichtigen, dafür lassen wir uns richtig viel Zeit. Wir besteigen einen der Türme, gelangen sogar aufs Dach. Und wir finden die Granate, die im Weltkrieg nicht explodiert ist. Danach bummeln wir zum Hafen.
Am alten Hafen hat sich Anfang der 1990er der Stararchitekt Renzo Piano verwirklicht. Nunja. Vielleicht liegt es an den sehr tief hängenden Wolken ... uns überzeugt es nicht. Aber vielleicht liegt es auch an der Hochstraße, die die schönen alten Gebäude vom Hafen trennt.
Gegen 17.15 laufen wir im Galata Museo del Mare ein. Da es nur bis 19 Uhr geöffnet hat, spüren wir etwas Zeitdruck. Schnell stellt sich heraus, dass das Museum ohne Audioguide etwas frustrierend ist. Alle Texte auf italienisch, minimal ein paar Absätze, gelegentlich, auf Englisch. Mangelnde Ausleuchtung, gesperrte Abteilungen. Viel über die Seefahrt ab Genua.
Aber es schließt sich dennnoch ein Kreis. ein Höhepunkt ist natürlich das U-Boot (schöner schlafen neben dem Torpedo, auf sehr schmalen Betten). Danach finden wir vor allem das Stockwerk über die italienischen Auswanderer spannend - und das Schicksal der Andrea Doria. Denn in Cobh, Irland, waren wir ja auch schon im Museum zum Thema irische Auswanderer und gesunkene Luxusschiffe. Menschen aus Italien waren unter anderem auf Planatagen in Brasilien gelockt worden und beklagten sich über die Vorgaben bei der Einreise in die USA. Sehr liebevoll waren übrigens die Räume über Menschen, die derzeit über das Mittelmeer nach Italien fliehen.
Und die Andrea Doria ... was hatte man wohl in Italia gelästert über die Luxusliner aus England und den USA. Provinziell, stillos, geschmacksarm. Die Andrea Doria war da anders. Möglich. Aber sie ruht jetzt auch auf dem Meeresgrund, vor Amerika, weil sie 1956 aufgrund von Fahrfehlern mit der Stockholm zusammengestoßen war. Immerhin starben nur 46 Menschen, 1660 wurden gerettet.
Die Reiseleitung schafft es sogar noch auf die Aussichtsplattform und wird danach mit dem Funkspruch "Die letzte ist auf dem Weg nach unten..." vom Personal zum Aufzug geleitet.
Danach suchen wir, etwas unterzuckert, den Weg zum Bahnhof nahe des Hafens und stellen schnell fest, dass wir dabei das Viertel, das man bei Dunkelheit unbedingt meiden soll, zumindest streifen. Aber alles unproblematisch. Auffällig ist jedoch, dass streckenweise wir nur noch afrikanischen Migranten begegnen - und es eine ganz bittere Ironie ist, dass ausgerechnet da, wo Menschen doch nur eine neue Heimat suchen, vor allem Koffer verkauft werden ...
Etwas Verwirrung gibt es noch, wie wir von einem Bahnhof zum anderen gelange sollen. Aber schließlich stehen wir am richtigen Gleis und schmunzeln über den "großen Kaffee, also lungo", den wir in sehr kleinen Bechern bekommen haben ...
Gegen 20.30 Uhr sind wir zurück in Camogli, kleines Abendessen in einere Osteria. War dann nach dem Spätstart dann doch noch ein recht praller Tag.
... .und hier gibt es noch ein paar Eindrücke dieses Tages. Geregnet hat es übrigens nie, auch wenn es immer aussah, wie kurz vor dem Wolkenbruch.
Die Wolken hängen wieder tief. Wir testen die kleine Waschmaschine, die beim Schleudern im Bad herumhüpft. Gegem 12 Uhr ziehen wir los, 25 Grad, gefühlte 90 Prozent Lufftfeuchtigkeit. Wir schwitzen schon vor dem Berg.
Heute gibt es nur eine kleine Wanderung, zur Punta Chiappa, etwa eineinhalb Stunden. Zunächst der Weg zum Bergdorf San Rocco. Einfach, aber ziemlich steil bergauf. Oben findet sich unter anderem eine kleine Kirche, es gäbe ein Café, ein Ristorante. Wir staunen über die Postbotin, die mit ihrer Vespa kleineste Weg abfährt. Ein sehr schmaler, kleiner Bus wendet hinter der Kirche. Und wir kommen mit anderen, ebenfalls stark schwitzenden Wanderern ins Gespräch. Schön.
Der Weg zum Weiler bei der Punta Chiappa ist zunächst breit, Stühle und Bänke an der Seite lassen darauf schließen, dass hier manchmal deutlich mehr Menschen unterwegs sind. Noch eine kleine Kirche, Olivenhaine, ein Weg durch den Wald, zahllose ausgehungerte Stechmücken und wir sind da. Eine Gaststätte im Weiler hat noch geöffnet, serviert auch nach 14 Uhr warme Speisen. Klar, die abgelegene Lage kostet ...Aber immerhin können sich die Kleinen endlich für Meeresfrüchte begeistern, da zahlt man doch gerne. Nein, ernsthaft, wir halten uns zurück und haben auch eher Durst als Hunger. Meeresfrüchte und Gnocchi (mehr gibt es für uns vier nicht) schmecken immerhin gut.
Noch ein Abstecher zur Felsformation vorne an der Küste. Staunen über die junge Dame, die vom Hotel oben zu ihrem Privattaxi auf dem Wasser stöckelt. Ein Eis am schon geschlossenen Kiosk. Und um 16.15 nimmt uns ein Boot zurück nach Camogli. Noch ein kleiner Bummel im Ort, den Abend verbringen wir in der Ferienwohnung.
Hier sind noch ein paar Bilder von diesem Tag.
Die Kombination aus späten Kaffee und langer Schnakenjagd sorgt im Frauenzimmer für eine kurze Nacht. Morgens wird abgehangen, auf der Terrasse gelesen. Dann franst der Tag so ein bisschen aus.
Eigentlich sollte eine kleine Wanderung im Hinterland auf dem Sentiero dell'Ardesia (Schieferlehrpfad) führen. Aber als wir nach 45 Minuten Fahrt quer über die Portofino-Halbinsel, durch Rapallos Innenort, dann nochmal den Hügel hoch endlich da sind ... hat irgendwie niemand mehr richtig Lust. Kilian ist inzwischen auch aus der relativ neuen Wanderhose herausgewachsen und äußert zarte Hungergefühle. Und Louisa will schwimmen, was die junge Dame auch sehr nachhaltig äußert. Die Eltern sind etwas müde.
Am Parkplatz findet sich die besch...eidenste Toilette Italiens, Gerald geht rückwärts wieder raus. Aber wir besichtigen die Basilika San Salvatore dei Fieschi, die in einem ziemlich verlassenen Ensemble mit anderen Gebäuden ziemlich idyllisch (Nicole)/ziemlich heruntergekommen (Gerald), in jedem Fall fotogen in der Landschaft steht. Eine beschauliche Familienkirche der Adelsfamilie Fiesco, die immerhin mit Innozenz IV und Hadrian V zwei Päpste hervorgebracht hat.
Im kleinen Ort überfallen wir einen Bäcker und hoffen danach auf eine Picnickgelegenheit. Wir zuckeln das Val Fontanabuona entlang, biegen ab Richtung Wallfahrtskirche oberhalb von Rapallo. Hier ist italienisches Alltagsleben, gefühlt kilometerweit vom Tourismus entfernt. Tatsächlich ist es nicht weit zum Meer. Wir fahren durch die Wolken und beschließen, unsere Einkäufe erst am Santuario de Montallegro auszupacken. Dort ziehen erst weitere Wolkenschwaden durch, plötzlich reist der Himmel auf.
1557 gab es hier eine Marienerscheinung, heißt es, eine entsprechende Ikone wird im Altar verwahrt. Die Kirche ist übervoll mit Anliegen, Dankesgaben, Erinnerungen aus verschiedenen Jahrhunderten. Durchaus interessant.Der Pfarrer dekoriert mit einer Assistentin gerade den Altar um (der eine Heilige etwas weiter nach links, der andere besser nach rechts, nein, doch umgekehrt) und stellt Orchideen auf, dazwischen checkt er sein Handy. Italienische Teenager in Sportoutfit filmen den Kirchenbesuch, sind offensichtlich sehr beeindruckt. Wir fragen uns, warum von dem vielen Geld nicht ein bisschen was in die Sanitäranlagen auf dem Gelände gesteckt wird. Aber: Es gibt einen Aufzug vom Parkplatz und eine Kabinenseilbahn von Rapallo aus.
Danach steuern wir den Strand in Sori an, ein Tipp der Vermieterin. Der kleine Ort liegt nördlich von Camogli, also Richtung Genua. Nun. Also es gibt Meer und Sand und Steine. Der Sonnenntergang ist auch wirklich schön. Aber für den gesamten Rest halten wir Roberta mal zugute, dass sie vermutlich schon sehr lange nicht mehr da war. Denn ein Teil des Orts, der zum Meer zeigt, ist schon komplett für den Winter verrammelt. Der Rest wird gerade umgebaut. Aber egal: Louisa wirft sich im Badeanzug in die Fluten, Kilian mault, weil es keinen Epresso in einer Bar gab und die Eltern spazieren etwas am Wasser entlang. Im Hintergrund wird im Schwimmbecken Wasserball unterrichtet. Der zuständige Ortspolizist weist uns dann zwar streng darauf hin, dass wir im Anwohnerparken geparkt haben, verzichtet aber auf eine Strafe. Hat der Besuch von gleich zwei Wallfahrtskirchen doch was gebracht ...
Und noch ein paar Fotos von heute.
(Dieser kleine Blogeintrag wird im Zustand ziemlicher Erschöpfung geschrieben. Rechtschreibfehler bitte ignorieren). Was für ein Tag! Wir sind mal wieder nicht ganz früh gestartet, haben aber viel erlebt.
Um 11 Uhr fährt unser Schiff los, es geht in die Bucht von San Fruttuoso. Perfektes spätsommermildes Wetter, die See ist ruhig. Und nach der Punta Chiappa sehen wir tatsächlich Delfine fröhlich im Mittelmeer springen. Aber unser Boot ist ja eher eine Fähre, deshalb hält sich der Kapitän streng an seinen Zeitplan. Die kurze Fahrt entlang der ligurischen Küste ist einfach traumhaft schön. Das ehemalige Kloster liegt wie gemalt in einer kleinen Bucht mit türkisfarbenem Wasser und praller grüner Natur.
Die Reiseleitung sucht sich eine kleine Nische zum Umziehen und bangt immer nur kurz, wenn asiatische Touristen um die Ecke biegen, die sich beim Klosterbummel filmen. Erst später stellt sie fest, dass man vom Museum aus den besten Blick auf diese garnicht versteckte Ecke hat...Ups.
Kurz darauf sind drei von vier im wunderbaren Wasser, das übrigens einen Tick wärmer ist als in Irland. Der Teenager hat eine verstopfte Nase und kann deshalb nicht ins Wasser. Sagt er. Aber einer muss ja die Rucksäcke bewachen und Fotos machen ... Sämtliche Vorräte, die um 10.50 gekauft worden waren, waren übrigens um 11.01, beziehungsweise 11.21 verschwunden. Es gibt auch viel zu sehen, wenn man so träge im Wasser abhängt. Den stark tätowierten italienischen Papa, der liebevoll dem Söhnchen Schwimmen beibringt. Oder das betagte, aber sehr schicke italienische Ehepaar, das ausgesprochen viele Handyfotos im Wasser macht, wobei die Signora akribisch darauf achtet, dass der Winkel auch passt.
Aber so schön es am Meer auch ist, wir haben ja noch weitere Pläne. Um 13.30 starten wir zu einer kleinen Tour durch die Klosteranlage samt Museum. Ausgesprochen hübsch, außerdem hat es da endlich eine Toilette. Es gibt einen Kreuzgang, Grabstätten, die alte Kirche unter der neuen ... nur Mönche oder Nonnen gibt es nicht mehr, das ehemalige Kloster ist nur noch Kulturgut. Da nicht alle so viel vom Gebäck abbekommen haben, steuern wir eine Trattoria an. Wir wussten schon vorher, dass die exklusive Lage wieder kostet. Aber unter den Zitronenbäumen sitzt es sich sehr schön und die Lasagneblätter und der Berg Spaghetti schmecken fein. Rächen sich aber kurz darauf, als wir zur Wanderung nach Portofino starten.
200 Meter geht es zügig in die Höhe. Selbst Gerald, der wohlweislich auf Nudeln verzichtet hatte, kommt ins Schwitzen. Keuchend erreichen wir Base Zero, danach geht der Weg entspannt an der Küsten entlang, auch wenn man besser nicht immer genau schaut, wie steil es hinunter geht. Ein ligurischer Küstenwanderweg vom Feinsten. Oberhalb von Portofo geht es nochmal knackige 200 Meter zurück, bis wir wieder auf Meereshöhe sind.Das Nobelörtchen liegt schick und teuer in einer wirklich schönen Bucht. Wir drehen natürlich noch eine kleinen Runde. Viele teuere Designerklamotten, von Dior über Alexander Mc Queen bis Pucci. Unser Favorit: Louis Vuitton, wo Louisa und Nicole fasziniert durchs Schaufenster einen (bestimmt hochpreisigen) Herren beobachten, der Hemden probiert und dabei nur in einer Unterhose mit Winkekatzenmotiv unterwegs ist. Restaurants werben mit Besuchen von Promis (Elton John, Rod Steward), das Coperto kostet 5 Euro pro Person. Im Hafen blockiert eine klobige Yacht die Sicht, das Sicherheitspersonal ist diskret bewaffnet. Schön, das mal gesehen zu haben. Aber unser Ort ist das nicht. Ab zum Bus.
Für 3 Euro pro Person fahren nach Santa Margherita Ligure, dem nächsten Ort mit Bahnhof. Damit ist die Busfahrt sagenhaft teuer, verrät uns später ein Kellner. Teurer als im restlichen Ligurien. Und Portofino scheint hier nicht besonders beliebt zu sein. Also bei den Einheimischen, die gerade keine Millionäre sind. Am Bahnhof fährt fast direkt ein Zug nach Camogli und nach 10 Minuten Fahrt sind wir kurz nach 19 Uhr zuhause. Alle unter die Dusche und noch einen kleine Pizza ums Eck. Ein wunderbarer Tag und alle vier sind wohlig müde.
Ob da eine Bilderseite reicht? Natürlich nicht. Hier erstmal noch etwas Kloster.
... und hier noch was von der Wanderung.
Ein entspannter letzter Tag. Die Reiseleitung wuselt gegen 10.30 mal alleine in den Ort und kommt mit einer Ladung Croissants zurück. Nach einem späten Kaffee fällt sie auf dem Sofa in einen komatösen Schlaf. Dann ein Ausflug in den lokalen Supermarkt, für essbare Souvenirs. Gegen 16 Uhr unternehmen drei von vier einen Eisbummel im Ort, Gerald ist jetzt mit Nickerchen dran. Louisa und Nicole waten im Meerwasser, viele kleine Mücken nerven allerdings gewaltig. Später noch ein leckeres Abendessen im Molo 16, einem Fischrestaurant (in der bayerischen Gin-Flasche steckt italienischer Limoncello) und ein letzter Bummel durch Camogli. Schön wars! Und die Fahrt morgen wird ganz schön lang.
Ein letzter Blick auf die ligurische Küste bei Nacht.
Um 9.45 Uhr sind wir fertig, als uns Roberta mitteilt, dass die Wohnungsübergabe ausfallen muss und wir bitte nur Schlüssel und Kurtaxe auf den Tisch legen. Gegen 10.15 suchen wir in Recco einen Briefkasten für die einzige geschriebene Postkarte. Die Karte landet im Kasten, der allerdings verdächtig voll ist ... Umdrehen und nochmal nachsehen ist aber nicht: am Samstagvormittag sind alle im Auto in der kleinen Stadt unterwegs. Die Weihnachtsdeko, bestehend aus großen Schneeflocken, wird außerdem weiter aufgepeppt.
10.30 sind wir endlich auf der Autobahn gen Mailand. Kurz vor der Grenze müssen/wollen wir nochmal günstig tanken und biegen deshalb Richtung Comer See ab. Böser Fehler: Wir vertrödeln eine knappe Stunde bei der Suche nach einer Tankstelle. Denn irgendwie gibt es plötzlich keine mehr auf dieser Seite der Grenze. Als wir endlich eine kleine Tankstelle finden, ist dort ein großer Stau, in den sich auch viele Schweizer einreihen. Zwei Kilometer weiter, auf der anderen Seite der Grenze, sind auf einmal drei Tankstellen nebeneinander - und Diesel satte 35 Cent teurer.Während der Fahrt durch die Schweiz haben wir kein Internet, da unsere Telefonanbieter das nicht im Portfolio haben. Also verlassen wir uns auf google maps von vor der Grenze und fahren durch den San Bernadino Tunnel, was die deutlich langsamere Strecke ist. Aber immerhin vorher noch eine schönen Blick ins Tal bietet.
Danach ist erstaunlicherweise erst in Zürich, dann in Basel unglaublich viel Verkehr. Wo um alles in der Welt wollen die Schweizer am Samstagfrühabend denn hin? Sicher noch nicht in die Disco. Egal, wie: Wir verbringen rund um beide Städte viel Zeit im Stau. Nach der Grenzen stranden wir bei dem McDonalds, an dem wir schon oft gestrandet sind. Um 22.30 sind wir nach 12 Stunden Fahrt ermattet in Speyer - und haben viel dazugelernt.