Karen hatte es am Vorabend mit einem Schmunzeln schon gesagt: Achtung, ein Bus voller (indischer) Senioren - die frühstücken früh. Tatsächlich sind um kurz nach 8 Uhr im Frühstücksraum noch alle Tische voll belegt. Aber um 8.30 Uhr finden wir ein freies Plätzchen. Um kurz nach 9 Uhr springen Louisa, Kilian und Gerald in den Pool.
Die Patientin hat gerade ihr erstes Penicillin genommen (damit das Ohr bis zum Flug wieder fit ist) und übt sich schweren Herzens in Vernunft …
Um 10 Uhr checken wir aus und fahren zum Ufer des Murray River. Dort ertönt gerade das charakteristische Dampfpfeifen eines Schaufelraddampfers, das wir am Abend vorher kennen. Wir haben Glück: Um 10.15 Uhr legt die Canberra ab, wir springen gerade noch an Bord. Zahlen sollen wir später.
Das Steuer fest in der Hand hat Alice, eine in jedem Sinne starke Frau. Sie plaudert sich durch die einstündige Fahrt. Gerald, erst wegen des Zeitplans sehr kritisch was eine Bootstour angeht, steht mit leuchtenden Augen vor der Dampfmaschine, die vor unseren Augen befeuert wird. Eine gemütliche Tour, die uns statt 65 Dollar nur 60 Dollar kostet - Louisa hatte zuckersüß “Australia” gehaucht, als sie gefragt wurde, wo sie wohnen möchte … Andere Dampfer werden mit einen Pfeifen begrüßt, am Ufer liegen luxuriöse Hausboote vertäut. Alice informiert uns, dass der Murray auch ein hoher, reißender Fluss sein kann. Aber die Canberra fährt auch bei Niedrigwasser, schließlich hat sie mit 2 Fuß kaum Tiefgang. Auf dem Rückweg dürfen auch die Kinder mal ans Steuer, Louisa traut sich auch.
Noch ein kleiner Bummel durch den Ort, mit Eis, Kaffee und Käsebrötchen.
Dann sind wir wieder auf dem Highway, es liegen über 250 Kilometer vor uns. Nochmal viele Schafe, viele Rinder. Kerzengerade Straßen, in jede Richtung eine Spur, Höchstgeschwindigkeit zwischen 80 und 110 Kilometer.
Der Asphalt flimmert vor Hitze. Wir stellen fest, dass wir gegen 16.45 Uhr in Ararat beim Aldi sein werden und die Rezeption des 50 Kilometer entfernte Zeltplatzes um 17.30 Uhr schließt - haben wir wirklich das Bettzeug mitgebucht? Ein kurzer Anruf klärt, wo der Schlüssel zu unserer Hütte deponiert wird. Nicole schätzt die Einkaufsmöglichkeiten in Halls Gap, dem kleinen Weiler in den Grampians, (zu Recht) als mäßig ein und kauft kurzerhand Aldis Grilltheke leer.
Die Kinder sitzen auf den letzten Kilometern zwischen Einkäufen auf der Rückbank. Es gibt noch eine kleine Verzögerung: Ein Echidna (Ameisenigel) wackelt gemütlich über die Straße, legt vor unseren quietschenden Reifen ein Päuschen ein, und zieht dann weiter ins Gebüsch.
Immerhin ist es noch hell, als wir auf dem Zeltplatz “Halls Gap Gardens” einrollen. Der Pool ist im Vergeich zum Motel am Morgen klein, die Hütte ganz nett - aber kein BBQ! Nur ein kleines öffentliches. Wohin mit all dem Grillgut? Für den erste Abend: In die Pfanne. Für einen Reisetag war viel los.
Wir fallen ins Bett und frösteln die Nacht ist sehr kalt.
Nachtrag:
Bei Linda und John hatten wir noch anderes bestaunt: Johns Arbeitswerkzeuge, seine Theodoliten (vor allem für den digitalen Vermesser Gerald spannend) und echte Aborigines-Waffen, die John während einer seinen vielen Ausflüge in den Busch erstanden hat. Abends haben wir die erste Folge von “Kangaroo Dundee” gesehen, einem jungen Kerl, der sich im Outback um Känguru-Waisenkinder kümmert. Louisa. Kilian und Nicole sind verzaubert.Soooooo süß! Gerald runzelt die Stirn und will lieber nicht mehr in der Dämmerung mit dem Auto unterwegs sein. Denn er weiß nicht, was er schlimmer findet: Ein demoliertes Auto nach einem Crash mit einem beuteligen Hüpfer oder drei Familienmitglieder, die im Kadaver nach einem möglichen Baby im Beutel wühlen …
Morgens ziehen Nebelschwaden über den Platz. Ein Kakadu besucht uns auf der Terrasse, beim Jumping Pillow tummeln sich Emus und Kängurus.
Alle Zweifel über den Platz sind verschwunden. Wir gehen den Tag gemütlich an, sichten erstmal den Ort. Dieser besteht vor allem aus Zeltplätzen und Motels, einzwei netten Cafes und wenigen kleinen Lädchen. Ein Nest, das es - zumindest in dieser Form - nur gibt, weil drumrum die Grampians aus der Ebene Victorias ragen.
An große Touren ist gerade jedoch nicht zu denken, das Penicillin zeigt seine durchschlagende Nebenwirkung. Nicole besichtigt in engem Takt die öffentlichen Toiletten und kann sagen: Zustand top. “Leg dich doch hin und wir spielen mit Papa Minigolf”, startet Kilian vorsichtig einen Testballon. Geht aber garnicht, wir sind ja nicht so oft in Australien. Also wird vorerst autogewandert, entsprechende Strecken finden sich auf der frisch gekauften Wanderkarte.
Zuerst zum Aussichtspunkt Boroka, dann zum Reed Lookout. Eine kleine einstündige Wanderung zu den “Balconies” ist drin. Ein breiter, gut befestiger Weg führt leicht bergauf zum schönen Aussichtspunkt.
Alles ist dicht abgesichert, Gerald schaut seufzend auf die wunderbaren Kletterfelsen. Irgendwann stehen drei von vier oben. “Mama, warum kommst du nicht?” “Weil ja eine das der Versicherung später erklären muss…” Natürlich hinterlassen auch wir entlang des Weges Steinmännchen.
Danach noch ein Bummel zum Feuerwachturm und der Nachmittag ist auch schon fast vorbei.
Schwimmbad im Ort - ein Becken - hat noch geöffnet, obwohl die Saison seit Ostern vorbei ist. Wir haken nach: Ja. Dienstag und Mittwoch auch noch, aber danach wird das Wetter zu schlecht. ups. Immerhin ist die Prognose für die nächsten beiden Tage noch bei 30 Grad.
Wir finden eine Lösung für das BBQ: Das Lagerfeuer - das erstaunlicherweise trotz der allgegenwärtigen Feuerwarnungen vor jeder Hütte vorgesehen ist - wird mit einer Aluschale bestückt. Klappt und schmeckt.
Danach sitzen wir noch lange am Feuer, unterbrochen von einem kleinen Bummel über den Platz (viele Leute vor vielen Feuern), der ziemlich gut gebucht, aber ausgesprochen ruhig ist. Im Baum über uns Kakadus, Papageien und andere Vögel. Wir können das Kreuz des Südens und die Milchstraße am Himmel sehen. In wenigen Metern Abstand hüpfen die Kängurus vorbei. Es könnte nicht schöner sein.
Nachtrag: Bei der Fahrt am Sonntag kamen wir auch durch Bendigo, einen der Goldgräber-Orte. Eine schöne Stadt mit prächtigen Bauten und Straßenbahnen - aber wir hatten leider keine Zeit. Der Fahrer wollte unbedingt im Hellen ankommen.
Die Vorhersage sagt: 30 Grad. Der Blick in den Himmel sagt: Bedeckt.
Die Emu-Familie zieht kurz an unserem Häuschen vorbei. Als wir um 10 Uhr zur Wanderung fahren, nieselt es. Bisher waren wir uns noch nicht ganz sicher, ob uns die Grampians genauso begeistern können, wir die Blue Mountains.
Aber die folgenden gut 5 Kilometer(für die wir gut 2,5 Stunden brauchen) haben uns restlos begeistert. Der Wanderparkplatz ist schon voll geparkt, denn die Strecke zum Aussichtspunkt Pinnacle ist ein Muss. Im Wanderführer heißt es: Medium bis Schwer. Hm. Tatsächlich sind wir froh, dass es gerade noch nicht so heiß ist, die Schwüle langt.Die einzelnen Stationen sind grandios: Erst durch den Grand Canyon, der gerade fast komplett frei von Wasser ist.
Faszinierende Steinformationen an der Seite, wir hüpfen von einem großen Felsen zum nächsten. Danach viele Stufen hoch zu einer Art steinernen Kissen. Ein Stückchen Wald mit der Cool Chamber, der Kältekammer für heiße Tage, ein breiter Felsspalt, der sich nicht so stark aufheizt.
Weiter bergauf über eine Art Felsenfeld bis in die Silent Street, die stille Straße, die immer schmaler durch die Felsen führt.
Noch ein paar Stufen hoch und man ist an der Hauptattraktion: Dem Aussichtspunkt Pinnacle. Ja, er ist toll. Aber der Weg dorthin ist noch besser. Viele Familien, junge Frauen mit der Freundin, ältere Ehepaare - alle mit festen Wanderschuhen und alle mit ziemlich fröhlichen Gesichtern. Kiian saust voraus und zurück, will am liebsten morgen den Weg nochmal gehen, soooooo tolle Felsen.
Nach dem Picknick auf der Felsspitze geht es gemütlich zurück. Es fängt wieder an zu nieseln. Louisa will will will ins Schwimmbad. Aber die Eltern trinken in Ruhe Kaffee, es gibt als Entschädigung für die Kids ein knallbuntes Eis und es geht zruück zur Hütte.
Dort landen Kakadus neben der Terrasse. Wir wagen eine Fütterung, die sehr gut ankommt. Kilian: “Mama hat eine Schale Nüsse und bald ein Problem” Denn Nüsse mögen die großen, klugen Vögel sehr …. bestimmt bekommen wir morgen wieder Besuch!
Wieder ein Feuer mit Grillgut, allerdings ohne Sternenhimmel. Wandermüde fallen wir ins Bett.
Die Wettervorhersage verheißt 34 Grad und vorbei ist es mit dem abendlichen Feuer: Egal ob auf dem Zeltplatz oder im Ort, überall künden Schilder vom “Total Fire Ban”. Offenes Feuer ist jetzt strengstens verboten. Als wir abends zur Hütte zurückkommen, ist sogar unsere Feuerstelle - wie alle anderen auf dem Platz - sauber leer geräumt.
Aber vorher haben wir noch etwas vor. Zunächst einen längeren Spaziergang zu den “Venus Baths”. Was blumig mit den Bädern der Venus beschrieben wird, sind natürliche Wasserbecken am Fuße eines Berges, die von Halls Gap aus gut 1,5 Kilometer entfernt sind. Dort lagern schon Familien und Schulklassen, Mädchen schliddern quietschend in das tiefste Becken und machen Schwimmzüge.
Louisa ist skeptisch - das ist doch rutschig. Halb so wild, sagt Nicole, steht schließllich - Platsch… Es dauert zwar nur Sekunden, bis sie sich wieder aufrappelt. Aber patschnass ist sie trotzdem. Drei Australierinnen, für die sie kurz zuvor noch ein Foto gemacht hatte, umringen sie aufgeregt, alles okay? Aber ja. Nur nass und etwas peinlich berührt. Dass Gerald und Kilian, die gerade geklettert waren, laut lachend bedauern, dass sie diesen Moment verpasst haben, verringert die Schmach nur bedingt… Trotzdem sehr hübsch da. Und bei den Temperaturen trocknet frau ja schnell.
Mittagspause im Brambuk-Kulturzentrum. Dort könnte man Emu oder Känguru speisen, aber mit den anklagenden Blicken der Kinder wäre das wohl kein Genuß. Es gäbe dort auch noch Aborigines-Kulturprogramm, aber –“Mamaaaa, nein!” Schon gut, es gibt noch zwei Versprechen einzulösen.
Adventure Minigolf: Eine lustige Minigolfanlage mitten im Grünen, die Stationen sind nach Sehenswürdigkeiten in den Grampions benannt. Die einzenen Bahnen führen über Bachläufe (Kescher für versunkene Bälle liegen bereit) oder durch Tunnels.
Macht sehr viel Spaß, allein die gefühlt zehnköpfige Famiie, die eigentlich hinter uns ist, aber irgendwie viel schneller, stresst etwas. Kilian ist übrigens Tagessieger.
Danach gehen wir ein Stündchen in den hiesigen Pool. Der hat heute den letzten Tag geöffnet und besteht wirklich nur aus einem großen Becken plus Plantschspaß für die kleinen.
Aber das reicht vollkommen aus - auch wenn Louisa ihre Schwimmflügel nur unter sehr lautem Protest ans Ufer lässt.
Zurück auf dem Zeltplatz bekommen wir nach den Emus am Morgen noch Kakadu-Besuch am Abend. Später grast gemütlich ein Kängurur neben der Terrasse, bevor der Regen anfängt zu prasseln.
Die Badesaison ist beendet, der Fire Ban wohl vorerst auch. Morgen geht es weiter auf die Mornington Halbinsel südlich von Melbourne, unsere vorletzte Station in Australien.
Erst während der Nacht wird uns klar, weshalb es den Total Fire Ban gab: Stundenlang stürmt und windet es, was wir in unserer kleinen Hütte natürlich gut hören (und entsprechend schlaflos sind). Hätte es da irgendwo eine Glut gegeben, wäre ein Feuer wohl nicht zu verhindern gewesen. Aber da sich alle an die Vorschriften halten, bleibt es bei einer windigen Nacht.
Um 10 Uhr checken wir aus.
Vorher bekommen wir noch einmal Besuch: Unser Kakadu! Er holt sich noch zwei Nüsse ab und bleibt danach lange sitzen, legt den Kopf schief, schaut uns an. Kilian beharrt darauf, dass sein Blick zum Abschied traurig war. Über 330 Kilometer liegen vor uns bis zur Mornington Halbinsel, die sich südlich von Melbourne in die Bucht erstreckt. Wir fahren durch bis Ballarat, dort hatten wir 2014 zwei Nächte verbracht und das faszinierende Goldgräber-Freilichtmuseum besucht. Diesmal gibt es nur Mittagessen, bei “Grill’d”.
Die Burgerkette verweist darauf, Gesundes anzubieten und tatsächlich haben weder die Burger noch die Fritten was mit McD und dem Rest gemein. So gestärkt machen wir uns weiter auf den Weg.
Das Land ist weiterhin verbrannt, Schafe und Rinder grasen (oder wie man das auch nennt, wenn es nur Stoppel gibt).
Plötzlich ein Hindu-Tempel am Straßenrand (in der nächsten Tankstelle arbeiten ausschließlich Inder, Zufall?), danach erscheint in der Ferne die Silhouette von Melbourne. Die Stadt wird ab da auf den Schildern nur noch als “City” bezeichnet. Gerald darf sich einen lange gehegten geheimen Wunsch erfüllen: Im Feierabendtrubel, im Linksverkehr einmal quer durch die Metropole …. aber er meistert das souverän.
In Rosebud erwartet uns in Traumhäuschen, drei Schlafzimmer, Esszimmer, BBQ im Garten - ideal für die nächsten 4 Nächte, wenn es langsam kühler wird. Noch ein kleiner Spaziergang zum Meer, einkaufen, grillen.
Dann darf Kilian wieder die restliche Familie beim Ubongo Trigo abzocken.
Wir schlafen erstmal aus und lassen die Waschmaschine laufen. Die Vorhersage verheißt den letzten sonnigen Tag.
Gegen Mittag fahren wir Richtung Ende der Halbinsel, unter anderem durch ein feines Örtchen namens Sorrento. Das Meer glitzert türkisfarben, man könnte fast glauben, man ist in Italien. Vom Fort Nepean aus wurde ab 1873 die Einfahrt in die Bucht von Melbourne - damals dank des Hafens eine der reichsten Städte der Welt - überwacht. Die Anlagen erwiesen sich auch während der Weltkriege als praktisch und wurden immer weiter ausgebaut. Heute ist das Gebiet ein Nationalpark, die schönen Strände allerdings größtenteils vermintes Gebiet und nicht zu betreten. Gerade zur stürmischen Tasmanischen See hin ist das Schwimmen wohl auch nur bedingt zu empfehlen: Am 17. Dezember 1967 ging der damalige Premiereminister Harald Holt schwimmen - und kam aufgrund der starken Strömungen nie mehr zurück.
Heute fährt ein teurer Shuttlebus vom Eingang des Parks bis an die Spitze, an der sich die Bucht zur offenen See öffnet. Louisa und Nicole wollen picknicken und liebäugeln mit einer Fahrt. Doch Gerald (Sohn des Erich) und Kilian (Enkel des Erich) schütteln energisch den Kopf - also die knapp 4 Kilometer schaffen wir ja wohl locker.
Ja, tun wir auch. Ja, ist schöner als im Bus. Auch wenn die Sonne vom Himmel sengt und es irgendwie im Fort selbst kein schattiges Plätzchen gibt. Die Australier laufen übrigens alle, auch mit kleinsten Kindern, und haben nichtmal Wasser dabei. Die Deutschen haben Wandersandalen und einen vollen Rucksack. Die Asiatischen tragen einen Schirm als Schutz vor der Sonne. Bunker reiht sich an Bunker, es gibt versenkbare Geschütze, dazu die Natur - viel zu sehen.
Erst gegen 15 uhr sind wir wieder am Auto.
Wir suchen noch kurz die schönen Beachboxes, hölzerne Badehäuschen am Strand, dann suchen wir eine Stelle, an der Louisa endliche ihre versprochene Burg bauen darf. Erste Wolken ziehen auf und Nicole hadert etwas, weil mal wieder ein Bummel (diesmal durch Sorrento) gescheitert ist. Wir finden einen kleinen Strand mit viel Sand, kleinen Krebsen, vielen schwarzen Schwänen. Es gibt Kaffee von der Tankstelle.
Zum grandiosen Sonnenuntergang trudeln wir mit einem Kofferraum voll Grillgut wieder in Rosebud ein und gehen nochmal zum Pier. Der Wetterumschwung kündigt sich an. Zahlreiche Angler aller Kulturn, darunter erstaunlich viele Frauen, werfen ihre Angeln aus.
Der Vermieter rät uns per Mail, nicht unterm Baum zu parken. Nachts prasselt der Regen aufs Dach.
Dieser Herbst war viel zu warm, heißt es, es wird Zeit, dass es regnet. Und das tut es, es schüttet aus Kübeln, dazu stürmt es kräftig. Wir werfen die Heizung an, kochen Tee, waschen nochmal Wäsche. Nicole wagt einen kleinen Bummel downtown und stellt fest, dass es nicht wirklich Läden gibt.
Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf Melbourne …Am Nachmittag sieht es etwas besser aus, wir fahren erstmal auf den großen Hügel namens Arthurs Seat (Arthurs Sitz). Die Seilbahn ist heute eingestellt, der Baumirrgarten hat auch zu, auf den Straßen liegen viele Äste. Aber die Sicht ist vom Parkplatz aus ganz nett.
Ein Tipp von Erika führt uns in ein Heckenlabyrinth nach Ashcombe. Auf dem Weg dorthin sehen wir, wo sich gerade die ganzen Australier verstecken: Auf den Weingüter, die es auf einmal an jeder Straßenecke gibt. Die Parkplätze sind knallvolll, denn die Zeit drängt: Alles schließt schließlich um 17 Uhr. Auch der kleine Park, in dem es die verschiedenen Labyrinthe, verstecke Zwerge und Feen, einen kleinen See (mit Schildkröte) und duftenden Lavendel gibt.
Als wir um 16.15 Uhr das dazugehörende Cafe betreten, sind die Stühle schon aufgeräumt. Wir bekommen natürlich trotzdem noch was, auch die zwei asiatischen Touristen nach uns. Aber um 16.45 Uhr ist der Laden dicht und der Gärtner kommt uns mit einem dicken Schlüsselbund pfeifend entgegen. Danach wird es atemberaubend: Auf dem Heimweg halten wir am Cap Schanck, dem südlichsten Punkt der Halbinsel.
Dort gibt es seit 1859 einen Leuchtturm von. Und gaaaaaanz viel Wind. Einen Rundweg mit tollen Ausblicken, auf dem es uns fast wegpustet. Einen schönen Sonnenuntergang, zum dem auch ganz viele Australier vorbeischauen.